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Peter Cusack – Portrait

    Autor
    Kontakt
    joergkoenig1 (ät) gmx.net
    Datum
    07´21
    Layout
    fRANKb

    FREIE MUSIK & UMWELTKLÄNGE

    DER BRITISCHE GITARRIST UND KLANGÖKOLOGE

    PETER CUSACK

    EINE FERNE, VERSCHWOMMENE ERINNERUNG

    Fort Paul-Festival für Frei improvisierte Musik im Kölner Volksgarten; so irgendwann Ende der 80er Jahre. Ich wohnte damals um die Ecke und war extrem interessiert an Free Jazz und so ziemlich jeder Art von avantgardistischer, Konventionen sprengender Musik. Es traten viele englische und deutsche Improvisator-/innen auf; meist in spontan zusammengestellten Gruppen. Bekannte Namen, die ich damals zum ersten Mal hörte: WILLI KELLERS, PAUL HUBWEBER, PHIL MINTON, TRISTAN HONSINGER, ERHARD HIRT, HANS-PETER HIBY u.v.a..
    Das Wetter war schön, die Konzerte waren Open-Air. Irgendwann, während einer Pause mit dem üblichen Geräuschpegel, resultierend aus Smalltalk und kulinarischen Genüssen, bemerkte ich, das vor mir auf der (nicht vorhandenen) „Bühne“ drei Typen saßen, die gerade dabei waren, ihren Instrumenten äußerst feine, leise, sparsame Klänge und Geräusche zu entlocken, womit sie das Publikum allmählich in ihren Bann zogen: ein Perkussionist (ich glaube, er hatte nur ein paar am Boden liegende Becken), ein Kontrabassist und ein unverstärkt spielender Gitarrist namens PETER CUSACK. Total beeindruckt von seinem Spiel habe ich mich seitdem für ihn interessiert.

    GROUPS IN FRONT OF PEOPLE VOLUME 1 & 2
    BEAD RECORDS

    Auf der Suche nach LP`s (ich weiß nicht, ob es schon CD`s gab) wurde ich schnell fündig. Die beiden Platten GROUPS IN FRONT OF PEOPLE VOLUME 1 & 2 sind 1979 auf dem englischen Label BEAD erschienen. Sie enthalten Konzertmitschnitte von kurzen Tourneen in Holland (wo er zu der Zeit lebte) und Belgien, die Cusack, der Pianist GUUS JANSSEN und der Kontrabassist und Cellist MAARTEN VAN REGTEREN-ALTENA mit verschiedenen eingeladenen Musikern unternahmen. Auf Volume 1, der besseren der beiden Platten, spielen zusätzlich zu dem Trio die beiden deutschen Musiker GÜNTHER CHRISTMANN (Posaune) und PAUL LOVENS (Schlagzeug). Es ist überwiegend leise Musik, die von einem feinen Humor durchsetzt ist: Ein Solo des Pianisten, gespickt mit Stride-Piano- und THELONIOUS MONK-Zitaten greifen die anderen Musiker kurz auf, überführen dieses Material aber sofort in eine Persiflage und es wird schnell klar, das hier nichts allzu ernst genommen wird. Im weiteren Verlauf bewegt sich die Musik überwiegend im non-tonalen bis geräuschhaften Spektrum mit gelegentlichen melodischen Anspielungen, bis sie im letzten Track leise ausschwingt. Cusack spielt eine akustische Nylonsaiten-Gitarre, manchmal mit zwischen die Saiten geklemmten Streichhölzern.

    In jungen Jahren Klavier und Klarinette spielend, wechselte Peter Cusack zur Gitarre (später kam noch die Bouzouki dazu). Er hörte im Radio den Gitarristen DEREK BAILEY und den Saxophonisten EVAN PARKER, zwei Pioniere der Frei improvisierten Musik in England (vgl.meinen HENRY KAISER-Artikel) und begann, mit dem befreundeten Klarinettisten SIMON MAYO im Duo zu improvisieren. Sie nahmen die LP „MILK TEETH“ auf und gründeten zwecks deren Veröffentlichung im Jahre 1974 gemeinsam mit anderen Improvisatoren wie dem Violinisten PHIL WACHSMANN das Plattenlabel BEAD RECORDS in dem Wissen, das Major-Plattenfirmen an der Improvisierten Musik vollkommen desinteressiert waren. BEAD existiert in veränderter Form immer noch, sein Hauptverdienst ist jedoch die Dokumentation der Musik der sog. „Second generation of european free improvisers“ der 70er und 80er Jahre.

    ALTERATIONS

    Eine absolut bahnbrechende Improvisationscombo war ALTERATIONS mit PETER CUSACK, STEVE BERESFORD, DAVID TOOP und TERRY DAY. Die Band existierte von 1977 bis 1986. Platten wie VOILA ENOUGH! Und UP YOUR SLEEVE (1980/81) dokumentieren bis dahin ungehörte Musik: Einflüsse aus Punk, NewWave, Reggae; viel atonaler Krach und dadaistischer Nonsens und zwischendurch schaut Richard Clayderman immer mal vorbei und spielt Free Jazz! Es ist absolut hedonistische Musik, die sich bewußt jeder Kategorisierung entziehen will: keine Strenge, keine Tabus; alles möglich, nichts verboten außer Langeweile!

    AFTER BEEING IN HOLLAND FOR TWO YEARS

    Cusacks Solo-Platte von 1978 enthält Improvisationen auf der spanischen Gitarre. Sie dokumentiert nicht nur seine erstaunlichen – sowohl unkonventionellen als auch konventionellen – Spieltechniken, sie ist auch hervorragend aufgenommen: Indem er ein Raummikrofon und ein direkt am Steg der Gitarre befestigtes Kontaktmikrofon verwendet hat, ist jede kleinste Nuance kristallklar zu hören. Es gibt auch andere Elemente: Eine Passage, in der menschliche Stimmen Tierstimmen imitieren, ein gesprochener Text und „environmental sounds“. Das letzte Stück ist eine Feldaufnahme, aufgenommen in einem kleinen Waldstück nahe am Wasser bei Utrecht. Zu hören ist das Piepen eines Austernfischers, Möwen, Enten und andere Vögel sowie Verkehrsgeräusche.

    BIRD JUMPS INTO WOOD / PETER CUSACK & CLIVE BELL
    Bead Records, 1984

    CLIVE BELL ist ein britischer Blasintrumente-Spieler, der sich auf exotische Instrumente wie die japanische Flöte Shakuhachi und die Mundorgel Khene spezialisiert hat. Seine Musik korrespondiert mit Cusack`s Interessse an der Musik Ost-Europas, der Türkei, des mittleren Ostens und Asiens – und beide verbindet das ihr Interesse an Freier Improvisation. Ihre Duo-Platte BIRD JUMPS INTO WOOD dokumentiert ihr Zusammenspiel: temperamentvoll, wenn Cusack Bouzouki spielt; ruhige Klanggemälde, vielleicht japanische Tuschezeichnungen assoziierend, wenn Bell Shakuhachi spielt. In einigen Stücken irritiert Cusack mit noisigen Tape-Einspielungen von elektronisch manipulierten Vogelstimmen (Titel!). Ein schönes Beispiel von „folklore imaginaire“. Cusack und Bell hatten auch eine gemeinsame Band, KAHONDO STYLE, die allerdings überwiegend nette Songs und strukturierte Improvisationen darbot.

    Quelle: agosto-foundation.org
    Quelle: agosto-foundation.org

    PETER CUSACK`S FIELD RECORDINGS UND SEIN BEGRIFF SONIC JOURNALISM – EINE BETRACHTUNG

    Cusack besuchte während seiner Zeit in den Niederlanden das Institute of Sonology Utrecht. Dort erhielt er zum ersten Mal die Gelegenheit, Fieldrecordings (Feldaufnahmen von Umweltklängen) zu machen. Seit seiner Kindheit ein passionierter Vogelbeobachter (und Vogelstimmenkenner) war sein erstes Interesse, Tierstimmen und andere Naturklänge (wildlifesounds) aufzunehmen. Beim Abhören der Aufnahmen stellte er fest, das es in einer dicht besiedelten Region nicht möglich ist, diese Klänge isoliert aufzunehmen. Immer sind Verkehrsgeräusche und andere Klänge menschlicher Tätigkeit zu hören. Das führte ihn zu der Erkenntnis, das die Qualität einer Feldaufnahme darin liegt, den gesamten Raum abzubilden und infolgedessen alle Klänge, auch die unbeabsichtigt aufgenommenen, scheinbar nebensächlichen oder gar störenden, die gleiche Aufmerksamkeit verdienen. (Dies meint auch der Begriff Klangökologie.)

    Die auf seinen Tonträgern veröffentlichen fieldrecordings sind Sequenzen zwischen wenigen Sekunden und ca. 15 Minuten Länge. Einige der Klänge sind allgemein vertraut und identifizierbar: das Prasseln von Regen oder eines Feuers, Wind, ein vorbeifahrender Zug, eine Blaskapelle, Vogelstimmen, menschliche Stimmen, ein Wespennest etc. Andere Klänge sind nicht identifizierbar, wenn man ihre Herkunft, ihren Kontext nicht kennt. Und hier liegt das Spannende an Cusacks Fieldrecordings: Man kann diese Klänge auf sich einwirken lassen, ohne ihre Herkunft, ihren konkreten Kontext zu kennen. Jedoch liefert Cusack fast immer in begleitenden Texten ausgiebige Informationen und Erläuterungen zum jeweiligen Projekt, zu Ort und Umständen jeder Aufnahme, so das man sich beim Hören (ähnlich wie bei einem Film) in die aufgenommene Szene; in den Ort hineinversetzen kann.

    Ich habe versucht,verschiedene Typen von Aufnahmen zu identifizieren:

    • Aufnahmen, bei denen der Fokus auf eine einzelne, nahe oder entfernte Klangquelle gerichtet ist.
    • Aufnahmen, bei denen der Fokus auf eine Vielzahl von Klangquellen gerichtet ist,die einen mehr oder weniger homogenen Gesamtklang ergeben, quasi einen Chor bilden (z.B. Vögel, Frösche)
    • Aufnahmen, bei denen der Fokus auf zwei oder mehrere Klanquellen gerichtet ist, die in einem Ursache-Wirkung-Verhältnis zueinander stehen (z.B. Wind, der Äste und Zweige bewegt)
    • Aufnahmen, bei denen der Fokus auf einen Raum gerichtet ist; also dessen Atmosphäre eingefangen wird; viele simultane Klänge und Geräusche aus unterschiedlichen Entfernungen: laute und leise, abrupte und konstante, helle und dunkle Klänge, Fetzen menschlicher oder tierischer Stimmen.
    • Aufnahmen mit Kontaktmikrofonen, um kleinste Schwingungen und Bewegungen eines Gegenstandes hörbar zu machen (z.B. im Inneren einer Metallkonstruktion)
    • Aufnahmen mit Unterwassermikrofonen (Hydrophonen)

    • Aufnahmen von Unterhaltungen, Erzählungen, Gesängen und Interviews
    • mit verschiedenen Effekten bearbeitete Aufnahmen, Montagen mehrerer Aufnahmen
    • Mixe aus mehreren Aufnahmen einer Klanquelle aus unterschiedlichen Perspektiven

     

    Sein Konzept des Sonic Journalism geht von der These aus, das wir Informationen über Orte und Ereignisse erhalten, indem wir ihre Klänge hören (um ein einfaches Beispiel aus dem Alltag zu nennen: Öffne ich die Fenster meiner Wohnung, erhalte ich zunächst akustische Informationen über den Ort, an dem ich lebe und über gerade stattfindende Vorgänge, auch wenn ich diese nicht unbedingt sehe). Die Klänge erzählen ihre eigenen Geschichten; wir können lernen, ihnen aufmerksam zuzuhören, die Informationen, die sie uns geben, bewußt wahrzunehmen, Zusammenhänge zu begreifen. Sonic Journalism soll nicht in Konkurrenz zur Informationsvermittlung durch Bilder und Sprache stehen, sondern komplementär (ergänzend) zu diesen verstanden sein.

    Cusack`s Fieldrecordings sind vor allem da Sonic Journalism, wo sie im Kontext größerer Themenkomplexe und Projekte stehen. Diese Projekte beinhalten Reisen, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern, Einbeziehung von „locals“ (Einwohnern der jeweiligen Orte), Tonträger, Radioprogramme, Vorträge, Publikationen, Dokumentation im Internet, Performances und Lehrtätigkeit.   

    Quelle: corvorecords.de

    WHERE`S THE GREEN PARROT ?
    CD, ReRMegacorpReR PC 1, 1999

    Cusacks erste CD mit (fast ausschließlich) Fieldrecordings. Das Titelstück beginnt mit einem Bouzouki-Solo, in das der Gesang eines Vogels eingeblendet wird. In mehreren Sequenzen werden einige Aspekte der Beziehung Mensch – Tier beleuchtet: Safari, Fasanen-und Entenjagd, der Versuch, einen Papagei im Käfig zum Singen und Sprechen zu bewegen. „Two small boys go shopping“ ist ein kleines Hörspiel: Vater und 4-jähriger Sohn ziehen durch London und stöbern in verschiedenen Geschäften: einem Spielwarengeschäft, einem Reisebüro, einem Gitarrenladen. Außerdem einige kürzere Tracks.

    DAY FOR NIGHT / PETER CUSACK & MAX EASTLEY
    CD, 2000

    CD mit Aufnahmen von Cusack und dem britischen Klangkünstler MAX EASTLEY, entstanden zwischen 1975 und 2000. Eine sehr faszinierende Kollaboration zweier Künstler, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Klang auseinandersetzen.

    MAX EASTLEY:
    Klangskulpturen, Windharfe, Monochord, sich drehende, rotierende, in der Luft gewirbelte Klangobjekte (whirled instruments)

    PETER CUSACK:
    Fieldrecordings, Gitarre, Bouzouki, Effekte

    URBANE SOUNDSCAPES
    YOUR FAVOURITE SOUNDS

    1988 startete ein Radioprogramm, das sich dem urbanen Klangraum der Stadt London widmete. Cusack entwickelte dazu das Konzept „Your favourite London sounds“. Einwohner Londons wurden gefragt: what is your favourite London sound and why? – Cusack nahm diese Klänge daraufhin auf und dokumentierte sie. Die Resonanz war unverhofft groß und in den nächsten Jahren wurde das Projekt in viele Städten, u.a. inBerlin, wo Cusack seit längerem lebt (Favourite Berlin Sounds) und Peking (Favourite Beijing Sounds) fortgesetzt.

    BAIKAL ICE
    CD, 2004

    Cusack bereiste den riesigen Baikal-See in Sibirien im April/Mai 2003 und nahm Klänge des schmelzenden,aufbrechenden Eises auf. Die CD enthält hauptsächlich Unterwasseraufnahmen von berstenden, brechenden, klirrenden, schaukelnden, aneinander reibenden und abtauchenden Eispartikeln; daneben Zivilisationsklänge, Stimmen von Hunden, Vögeln und Menschen.

    Quelle: sound-art-text.com

    KLANG UND ÖKOLOGIE

    Cusack widmet sich in neueren, größeren Projekten ökologischen Themen und Fragestellungen.

    SOUNDS FROM DANGEROUS PLACES

    Buch mit zwei CD`s: Hintergrundinformationen, Essays, Abdruck aufgenommener Gedichte und Lieder inkl. Übersetzungen, Fotografien.

    Mit dem etwas unklaren Begriff „dangerous places“ meint Cusack Orte, die aufgrund massiver Ressourcen-Ausbeutung, industrieller oder militärischer Nutzung und verheerender „Betriebsunfälle“ ökologisch zerstört, verseucht, fundamental verändert, für Menschen potentiell gefährlich, gesundheitsschädlich oder gar tödlich sein können, soziale Mißstände auslösen oder verstärken können, in manchen Fällen allerdings für die Tier-und Pflanzenwelt Vorteile bringen.

    CHERNOBYL
    CD 1, 2006 – 2007

    20 Jahre nach der verheerenden Reaktorkatastrophe in Tschernobyl/Ukraine, besuchte Cusack die Evakuierungszone und deren Umgebung. Was er fand, waren verlassene Dörfer, eine Geisterstadt, verfallen und von der Natur überwuchert; eine üppige, sich ungestört entwickelnde Fauna und Flora und … Stille. Eine trügerische Idylle: Zu den massiven, noch immer ungenügend erforschten gesundheitlichen und negativen ökologischen Auswirkungen kommen die sozialen Verheerungen: erzwungene Umsiedlung, Entwurzelung, Entfremdung, Trauer um die verlorene Heimat. Aber die „exclusion zone“ ist keineswegs menschenleer. Er trifft Bewohner, die wieder in ihre Dörfer zurückgekehrt sind oder sie nie verlassen haben; fast ausschließlich ältere Menschen, die Kenntnisse kultureller Traditionen und der sie umgebenden Natur (auch eine innige Verbundenheit mit ihr) bewahrt haben. Er hört ihren Erzählungen, ihren Gesängen und ihrer Lyrik zu und nimmt sie auf. Und er trifft Menschen, die in der Zone arbeiten und nur temporär in ihr leben.

    Außerdem zu hören: Geigerzähler (zum Messen radioaktiver Strahlung), knisternde Stromleitungen, Klänge aus verlassenen Gebäuden, den Arbeiten am Sarkophag (dem einbetonierten Atomreaktor), ein vor sich hinrostendes Riesenrad, Wind, Stille und immer wieder Vogelstimmen.

    Quelle: roulette.org
    Quelle: roulette.org

    CD 2

    enthält Aufnahmen von den alten, riesigen Ölfeldern am kaspischen Meer in Aserbaidschan (CASPIAN OIL FIELDS) und aus der Hauptstadt Baku, zudem Aufnahmen aus England: Gasfelder, militärisch genutzte Zonen, radioaktiv belastete Gebiete, Atomkraftwerke.

    All diese Aufnahmen (und die Orte selbst) haben einen hohen ästhetischen Reiz (man höre z.B. Caspian Oil fields auf einer guten Anlage sehr laut: die Klangwirkung ist enorm. Man wird regelrecht hineingesogen in ein massives, orgiastisches Sound-Cluster!).

    Steht das nicht in krassem Wiederspruch zu den extrem negativen Auswirkungen dieser „dangerous places“?

    Es stellen sich die Fragen:

    Kann Journalismus Kunst sein?
    Kann Kunst Journalismus sein?

    WATER USE AND ABUSE

    ARAL SEA STORIES AND THE RIVER NARYN
    LP, 2019

    Diese optisch sehr schön gestaltete LP dokumentiert drei Reisen zum Aralsee (Kasachstan) und zum Fluß Naryn, einem der beiden großen, den Aralsee speisenden Zuflüsse (Kirgisistan) 2013, 2015 und 2018. Diese, mit mehreren Künstlern und Wissenschaftlern unternommenen Reisen sind Teil des Projektes Water use and abuse (Gebrauch und Mißbrauch von Wasser).

    Der Aralsee, ehemals viertgrößter See der Erde, verschwand nahezu komplett infolge der Errichtung großer Wasserkraftwerke und Staudämme in seinen beiden Hauptzuflüssen seit 1960 zu Zeiten der Sowjetunion. Dies hatte massive Folgen für Ökonomie, Ökologie und Klima der Region. Nach der Unabhängigkeit Kasachstans war es möglich, diese katastrophalen Folgen z.T. rückgängig zu machen. Das  Wasser kehrte wieder in den Nord-Aral (ca. 10% seiner Fläche) zurück.

    Die Aufnahmen auf dieser LP thematisieren das Thema Wasser, seine Wiederkehr und die daraus resultierenden klimatischen Folgen. Ein aufziehendes Gewitter mit Sturm und Regen über dem Aralsee; aufgenommen in dem Dorf  Tastubek plus Stimmen von Menschen und Tieren, einem knatternden Motorrad, Klänge eines Wasserrades im Fluß Namyr, Lied eines Einheimischen zum Thema Wasser, eis-überzogene Äste und Zweige in starkem Wind.

    UND NOCHMAL GITARRE – MIT ELEKTRONIK

    A HOST, OF GOLDEN DAFFODILS
    CD & Download, 1999

    PETER CUSACK        … Gitarre, Bouzouki, Sampling
    NICOLAS COLLINS   … Trombone propelled electronics, digital processing

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